Female Global Player
Außerhalb der Metropolen profitieren Frauen nur unzureichend von weltweiter Vernetzung und Informationsfreiheit. Das Werk soll bestehende Ungerechtigkeiten an die Oberfläche holen, sie sichtbar machen und einen Umdenkprozess anregen. Gestickt auf sechs Tableaus finden sich Schlagzeilen der Jahre 2008 bis 2010, die Licht auf das Leben von Frauen im Zeitalter der Globalisierung werfen
Die Arbeit ist als Stickerei hergestellt. Sie knüpft an die Tradition der Stickmustertücher an, die seinerzeit der Aussteuer dienten und damit einen wichtigen Aspekt der Alltagskultur von Mädchen und Frauen dokumentieren.
Bewusst wurde eine Stickseide im gleichen Farbton des Stoffes verwendet. Dies zwingt den Betrachter ganz nah an das Werk heranzutreten um sich Text und Kontext zu erschließen. Dem flüchtigen Besucher entgeht die Geschichte. So sind auch hier genaues Hinsehen und Zivilcourage die Grundbedingungen für Gerechtigkeit und damit erstrebenswerte Lebensbedingungen für alle Menschen.
Manchmal bleibt doch etwas
Verschollen und unauffindar ist das 1,80 mal 1,60 Meter große Kunstwerk. Verschwunden ist es auf dem Weg zur Rahmung im Stift Klosterneuburg, wo Ute Lübbes Werk für den mit 12 000 Euro dotierten St. Leopold Friedenspreis nominiert war. Die sechsteilige Stoffarbeit war aus rund 400 Bewerbungen ausgewählt worden und sollte in der Ausstellung in dem 900 Jahre alten, ungeheuer prächtigen Stift gezeigt werden. Auszug aus einem Artikel von Uwe Badouin